Gildefest Viel Musik und offene Läden in der Innenstadt

Quedlinburg - Ein August-Termin birgt noch lange kein Schön-Wetter-Abonnement. Am Eröffnungsfreitag des 17. Quedlinburger Gildefestes wurde auch die Kaufmannsgilde daran erinnert. Der traditionelle Fassbieranstich des Oberbürgermeisters war regengebeutelter als zuletzt, die Zuschauer nicht so zahlreich wie gewohnt.

„Die Kleinen waren schon besorgt, haben gefragt ,Tante Kaczor, bekommen wir trotzdem unser Eis?‘“, berichtete Gilde-Vorsitzende Renate Kaczor. Gemeint sind die Kinder des Awo-Kinderlandes und des Montessori-Kinderhauses.

Mit Luftballons, die gen Himmel ziehen, eröffnen sie das Stadtfest jedes Jahr auf die denkbar farbenprächtigste Art und Weise. Dafür gab es - Regen hin oder her- natürlich trotzdem eine eisige Belohnung.

Für „Tänzchentee“ gab es am verregneten Abend dann knapp 1.000 Zuschauer. Die Partyband selbst hatte deutlich weniger Besucher erwartet, „aber die Leute wollen sie einfach immer sehen“, so Kaczor. Am Samstag und Sonntag war Regen kein Thema mehr, entsprechend zahlreich zogen die Besuchermassen über Markt, Pölkenstraße und Steinbrücke.



Viele Besucher beim Aufmarsch der Schützen

Der Schützenaufmarsch mit der Übergabe des Rolandpokals erwies sich als Besuchermagnet. Sogar ein Spielmannszug aus Pankow fand sich inmitten der Umzugsteilnehmer.

Für Jens Liebau gehört „ein bisschen Marschmusik dazu, das gibt ja erst den festlichen Rahmen“. Festlich sollte es auch sein, feierte doch die Alte Schützengesellschaft zu Quedlinburg ihr Schützenfest im Rahmen des Gildewochenendes.

Am zweiten Abend verdreifachte die MDR-Sachsen-Anhalt-Party an der Hauptbühne vor dem Rathaus die Besucherzahl dank ihrer Zugpferde Harpo, Linda Hesse, Markus und Linda Feller sogar.

Irische Musik auf Bühne am Kornmarkt

„Hier könnte ich den ganzen Tag bleiben“, schwärmte Caroline Hauptvogel vor der irischen Bühne am Kornmarkt. Obwohl durch und durch Fan der „Grünen Insel“ war sie bisher nie in Irland. Bevor es mit Töchterchen Johanna Richtung Kinderkarussell ging, ersetzten die Pub-Songs von Musiker John Barden am Sonntagvormittag für ein paar Minuten die noch ausstehende Reise.

Modenschauen, Flohmarkt, Tanzshows, verkaufsoffener Sonntag oder Meile der Helfer – der Programmflyer war prall gefüllt. Ihr Ziel, die „Quedlinburger Null“ mit dem diesjährigen Fest zu schließen, muss die Gilde dennoch weiter auf dem Aufgabenzettel lassen. Gerade den Standort Mathildenbrunnen - dieses Jahr Adresse der Regionalbühne - gut einzubinden, sei eine Herausforderung.

Viele Geschäfte hatten am Sonntag geöffnet

Dass insgesamt knapp 90 Prozent der Geschäfte Sonntag die Türen öffneten, sorgte für gute Laune bei der Gilde-Chefin. Genau wie der neue Slogan „Einkaufserlebnis Historische Innenstadt“, der zukünftig auch Hinweisschilder im Zentrum zieren soll. Eben diesen sehen manche Geschäfte mit dem Gildefest nicht genug repräsentiert und stehen der Veranstaltung eher kritisch gegenüber.

Simone Seiboth vom Regionalladen Harz in der Steinbrücke beispielsweise wünscht sich, „dass gute Qualität und regionales Handwerk, für die Quedlinburg steht“, einen stärkeren Fokus bekommen - „ähnlich wie bei Advent in den Höfen“.

Konkrete Planungen für nächstes Jahr gibt es laut Kaczor noch nicht, das eigene 25-jährige Bestehen solle aber groß gefeiert werden. Auch 2019, Quedlinburgs Jahr der drei Jubiläen, könnte ein Schlüsseljahr für das Gildefest werden, „gerade wenn die Bewerbung um den Sachsen-Anhalt-Tag positiv beschieden werden sollte“.

Für die jüngsten Besucher erwies sich die „Meile der Helfer“ am Sonntagnachmittag als größter Anziehungspunkt. Heidrun Ebert, beim DRK-Kreisverband zuständig für Verbandsarbeit und Ausbildung, und ihr Team hatten eigens für die Nachwuchsgewinnung neue Flyer mitgebracht. „Wir haben das gleiche Problem, wie die meisten“, sagte sie.

Dabei muss Leben retten nicht schwer sein. Zumindest laut Paul. Unter Anleitung von Heidrun Ebert und den stolzen Augen von Mama Alexandra versuchte der Fünfjährige  sich in der Herz-Lungen-Wiederbelebung einer Rettungspuppe, während der 19-jährige Artjom Valkanowski aus Weißrussland, der gerade seine Tante in Deutschland besucht, bei der freiwilligen Feuerwehr einen waschechten Brand löschte. Gut für Paul, der mal Polizist werden will: Auch die war vor Ort und zeigte ihren neuen Fahrsimulator. (mz)

 

Quelle: https://www.mz-web.de/28162986 ©2017

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