Vom Parkplatz zum Erlebnisbereich

Quedlinburg/MZ. - Doch am Ende der mehr als zweistündigen Diskussion spielten Parkplätze und Parkgebühren beinahe eine Nebenrolle: Gildevorsitzende Renate Kaczor erklärte stattdessen, dass die Händler selbst für attraktivere Einkaufsmöglichkeiten sorgen müssten, um Kunden zu gewinnen. Damit hatten sich denn Händler und Bürgermeister aufeinander zu bewegt; Eberhard Brecht bezeichnete das Thema Parken als "ungeheuer emotional", aber: "Wo das Einkaufsangebot attraktiv ist, sind die Leute bereit, mehr Parkgebühren zu zahlen als in Quedlinburg" und machte das am Beispiel der Rathaus-Passagen in Halberstadt fest. Der Fachhändler Hans-Jürgen Wolter stimmte in den Tenor ein: "Das Problem sind die fehlenden Leute. Wenn die da wären, wäre das Parken das nächste Problem." Ähnlich - und sehr deutlich - äußerte sich auch die Einzelhändlerin Erika Grempler: "Wir haben nicht einen Magneten, und daran sind nicht die Parkplätze allein schuld. Wir sind einfach nicht attraktiv."

Das ließe sich ändern, so Renate Kaczor, wenn die Händler sich bemühten, in der Stadt "ein Stück Erlebnisbereich" zu schaffen. Sie wiederholte ihren Aufruf, den sie bereits 1997 gestartet hatte: "Wir sind eine Blumenstadt, also sollten wir Geschäfte und Läden auch so schmücken." Über einladend gestaltete Schaufenster ließen sich bereits Kunden anlocken. Derzeit aber wären an der "Null" abends Läden dunkel, verriegelt oder mit alten Auslagen versehen.

Das Parkproblem war dennoch nicht gänzlich aus der Diskussion. "Wenn die zwei wichtigsten Parkplätze der Stadt und die Zufahrten dicht sind, muss man sich nicht wundern", griff Hans-Jürgen Wolter das Thema noch einmal auf und verwies auf die zeitgleichen Bauarbeiten an den Parkplätzen Carl-Ritter-Straße und Marschlinger Hof sowie den Straßenbau. Der Bürgermeister zeigte sich bereit, dass getroffene Entscheidungen noch einmal überdacht werden: Um den innerstädtischen Verkehr zumindest teilweise zu entlasten, hatte Erika Grempler angeregt, Poller wieder zu entfernen - so lange, bis die wegen Bauarbeiten gesperrten Straßen wieder freigegeben sind.

– Quelle: http://www.mz-web.de/9654886 ©2017

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