Kaufmannsgilde Quedlinburg Tausende Besucher in der Fachwerkstadt

Quedlinburg/MZ. - Tausende pilgerten an den drei Festtagen rund um die "Null". An leckeren Kräuterbackwaren- und Kirschbierständen oder an den schier endlosen Wochenmarktständen und auffällig geparkten neuen Autos einiger Autohäuser vorbei flanierten die Besucher über das historische Pflaster. Anziehungspunkte waren neben Marktschreiern, wie Käse-Maik und Aal-Horst, die zwischen Markt, Heiligegeiststraße und Mathildenbrunnen an mehreren Punkten aufgebauten Showbühnen. Am Sonnabendnachmittag war es vor allem dem Quedlinburger Carnevalsverein zu verdanken, dass auf dem Markt das Herz der Stadt so richtig pulsierte. Bei spätsommerlichen 23 Grad im Schatten versprühten die jungen Tänzerinnen einen Monat vor dem Auftakt zur fünften Jahreszeit beim "Samba de Janeiro" südländisches Feuer.

An den Tischen vor den Cafés auf dem Markt blieb kein Platz unbesetzt. "Das erste Gildefest war eine gute und richtige Veranstaltung, fand Hasso Reinsch. Der 71-jährige Quedlinburger lobte, dass jederman einkaufen konnte, für Kinder etwas da war und für die Männer stets ein Bierstand in der Nähe wartete: "einfach schön und das Wetter spielt auch mit." Lücken in der Einkaufsmeile gab es nur in der Breiten Straße und auf dem Markt, auf dem am Sonnabendvormittag der Grüne Markt stattfand und der aufgrund der kurzfristigen Beantragung des Festes nicht verlegt werden konnte, wie der Veranstaltungskoordinator Alexander Kopke erklärte.

Die Organisatoren des Festes, die Kaufleute der Stadt, hatten am Sonnabend das Nachsehen. Sie mussten ihre Geschäfte laut Ladenschlussgesetz bereits um 14 Uhr schließen, weil sie den verkaufsoffenen Sonntag beantragt hatten. So kam es nach dem Freitag erst gestern zu der von Renate Kazcor, der Vorsitzenden der Kaufmannsgilde, bei der Eröffnung des Festes angekündigten Werbung für die guten Fachgeschäfte in der Innenstadt. Am Sonnabendnachmittag erinnerten, von einer Modenschau abgesehen, nur die Plakate an die Organisatoren. Da profitierten vor allem die meist von weit her angereisten Verkäufer von Autopolituren, Industrieklebstoff, Staubsaugern, Textilien oder Biertrucks von dem guten Festbesuch.

Evelin Franke hatte im "Stöberstübchen" in der Pölkenstraße zwar mehr Besucher als an normalen Wochentagen begrüßt, doch meist sah auch sie die Festbesucher nur vorbeiziehen. Den größten Andrang gab es wohl bei den Schaustellern auf dem Carl-Ritter-Platz. Die Muttis mit den Kinderwagen drangen nur langsam zu den Karussells vor. Trotzdem fand Uwe Kubera aus Reinstedt, dass in Aschersleben beim Gildefest "mehr los gewesen war". Doch er lobte angesichts des geringen Platzes in der Fachwerkstadt die "gute Streuung der Geschäfte und Buden". Wenn nach 100 Metern Verkaufsständen wieder ein Karussell auf den Nachwuchs wartet, kommt eben kein Nörgeln beim Nachwuchs auf.

– Quelle: http://www.mz-web.de/9936758 ©2017

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